Kunstgalerien in Deutschland

Als Galerie wird im Zusammenhang mit der Bildenden Kunst eine Ausstellung von Kunstwerken genannt oder auch die Räumlichkeiten dafür. Etabliert haben sich in den letzten Jahren Onlinegalerien, die zwar für Vorinformationen sehr nützlich sein können, aber keinesfalls die Galerien vor Ort ersetzen. Kunstgalerien unterscheiden sich in kommerziell und nichtkommerziell ausgerichtete, sowie nach ihren Exponaten in Gemäldegalerien, Fotogalerien oder Kunstgalerien für Schätze jeder Art. Kommerzielle Galerien sind privatwirtschaftliche Unternehmen, die Künstler beziehungsweise deren Werke, ausstellen, verkaufen und vermarkten. Der Betreiber einer solchen Galerie wird Galerist genannt, der unter Umständen ebenfalls Künstler ist. In diesem Falle nennt man dies dann eine Produzentengalerie. Auch gibt es Galerien, die sich auf junge Künstler spezialisieren, diese wiederum werden Pilotgalerien genannt. Bereits aus dem 16. Jahrhundert sind solche Ausstellungen bekannt. Ein umfangreiches Galeriewesen entstand seit dem 19. Jahrhundert. In Deutschland bekommt ein Künstler circa die Hälfte des Galerieverkaufspreises als Honorar. Die Galerie wiederum hat zugunsten des Künstlers einen Beitrag zur Künstlersozialversicherung zu leisten.

Eine Galerie verschreibt sich meist einer bestimmten Stilrichtung, wie Zeitgenössischer Kunst oder abstrakten Bildern. Allein für Gegenwartskunst existieren in Deutschland mehr als 50 Galerien. So beispielsweise in Frankfurt, Greifswald und Leipzig. Davon zu unterscheiden sind die Gemäldegalerien in Form von Kunstmuseen, wie beispielsweise die Gemäldegalerie „Alte Meister“ in Dresden. Dort sind über 700 Meisterwerke aus dem 15. bis 18. Jahrhundert ausgestellt, wodurch die Galerie zu den renommiertesten Gemäldesammlungen der Welt zählt. Schwerpunkt sind hier Werke der Renaissance, flämische Maler des 17. Jahrhunderts und herausragende Gemälde niederländischer und altdeutscher Malerei. Die Galerie gehört zu den staatlichen Kunstsammlungen Dresden und befindet sich in der Sempergalerie des Zwingers. Im 19. Jahrhundert wurde der Galeriebau am Zwinger von Gottfried Zwinger konzipiert. 1855 wurde die Galerie eröffnet, die durch die Luftangriffe auf Dresden im 2. Weltkrieg weitestgehend zerstört wurde. Glücklicherweise waren viele Gemälde ausgelagert worden, beispielsweise in das Kalkwerk Lengefeld. Nach Kriegsende wanderten viele Gemälde als Beutekunst in die Sowjetunion, wo sie teilweise restauriert wurden. Die Rückgabe an die Stadt erfolge 1956. Nach ihrem Wiederaufbau wurde die Galerie 1960 eröffnet.