Es gibt bekannte Kunstwerke, die stehen für ihre Epoche und geraten dann wieder weitestgehend in Vergessenheit, aber es gibt auch Kunstwerke, die sind berühmt und überdauern ihre Zeit, weil sie zum Kunstverständnis des Volkes gehören.
Zu den Kunstwerken, die schon alt sind, aber immer wieder neu bestaunt und wissenschaftlich aufgearbeitet werden, gehören beispielsweise „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ von Jan Vermeer van Delft. Die “Sixtinische Madonna“ oder die“ Abendstimmung in Venedig“ von Monet.
Ein Besuch in einer der Gemäldegalerien, wie beispielsweise in Dresden, wird von vielen Kunstliebhabern sehr geschätzt, denn wer bei dem einen oder anderen Bild feststellen, dass das Motiv sehr bekannt ist, er aber nicht weiß, aus welchem Bild oder von wessen Pinsel es stammt, der ist hier immer an der richtigen Adresse. So ist es mit der Sixtinischen Madonna. Am unteren Ende des Gemäldes finden sich zwei Engel, die für sich genommen als Motiv viele Postkarten und mehr schmücken, aber kaum jemandem dürfte geläufig sein, dass Sie diesem Bild entspringen.
Auch Teile des Gemäldes von der Bauernhochzeit, das Pieter Bruegel im 16. Jahrhundert malte, sind oft kopiert und als Motiv bekannt. Es gibt zahlreiche Gemälde, vor allem aus der Zeit der Alten Meister, die als Druck in zahlreichen Räumen hängen, ohne dass jemand weiß, welchem Künstler diese zuzuordnen sind. Viele Spitzweg-Bilder haben ebenfalls zeitüberdauernde Berühmtheit erlangt, wie der Arme Poet, oder das große Rasenstück von Albrecht Dürer.
Manche Künstler dieser Zeit wurden geehrt, jedoch meist erst nach ihrem Tod, mit Brunnen oder Straßen, die nach ihnen benannt sind, Gedenktafeln an Geburtshäusern und Friedhöfen, Büsten und Standbildern in Museen und öffentlichen Gebäuden. Leider ist es jedoch so, dass eine solche Ehre demjenigen erst dann zu Teil wird, wenn er bereits verstorben ist. Nicht wenige der ganz berühmten Maler starben in Armut, weil ihre Arbeit zu Lebezeiten nicht anerkannt wurde.